Technology
Technologische Lösungen bilden einen Eckpfeiler der wirksamen Eindämmung des Klimawandels und der Anpassung an diesen. Die technologischen Fortschritte bei Photovoltaik und Windenergie haben dazu beigetragen, dass eine klimaneutrale Stromversorgung zur greifbaren Realität geworden ist.
Die Digitalisierung ist ein globaler Megatrend, der die Entwicklungen in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data vorantreibt, die wiederum auf der Suche nach Lösungen für den Klimawandel in den verschiedensten Bereichen entscheidend mitwirken. Statistische sowie maschinelle Lernmethoden werden zunehmend eingesetzt, um Muster und Erkenntnisse aus dem wachsenden Strom von Geo- und Klimadaten zu extrahieren. Doch digitale wirtschaftliche Dynamiken können beispielsweise auch den Konsum beschleunigen, was – wie der Energiehunger der digitalen Infrastrukturen – den Zielen der Klimaneutralität widerspricht. Gleichzeitig verändert und transformiert die Digitalisierung die Produktionsstrukturen. Beide Dynamiken schaffen neue ökologische, soziale und wirtschaftliche Chancen, aber auch Herausforderungen. Die Digitalisierung besitzt das Potenzial, die Treibhausgasemissionen durch Effizienzsteigerung in der Produktion oder beim Konsum, insbesondere bei Dienstleistungen, zu reduzieren. Gleichermaßen fördert sie Chancen, indem sie soziale Innovationen und einen hinreichenden Lebensstil ermöglicht und unterstützt. Andererseits können digitale Effizienzsteigerungen und Innovationen Induktions- und Wachstumseffekte auslösen, die Einsparpotenziale teilweise kompensieren oder sogar einen Anstieg der Treibhausgasemissionen verursachen. Damit digitale Möglichkeiten echte Nachhaltigkeitstransformationen bewirken, bedarf es einer aktiven politischen Gestaltung.
Neben der Digitalisierung stellen Energietechnologien sowie innovative Transportlösungen zwei weitere zentrale, für den Klimaschutz relevante Schlüsselbereiche dar. Die Energieerzeugung steht mit einem Anteil von über 60 Prozent für die mit Abstand höchsten Treibhausgasemissionen weltweit. Das Potenzial für Emissionsminderungen in diesem Sektor ist daher besonders hoch und kohlenstoffarme Energietechnologien leisten einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels. Darüber hinaus müssen Technologien bereitgestellt werden, die in klimarelevanten Kontexten wie der integrierten Systementwicklung von Energieerzeugung und -verbrauch (Sektorenkopplung) oder dem Management von dezentralen Energienetzwerken eingesetzt werden können. Außerdem ist das Potential von Dekarbonisierungstechnologien systematisch zu erschließen. Verfügbar sind sie bereits für mehrere Sektoren wie Elektrizität, Mobilität oder Heizung, aber sie werden meist separat und nicht mit einer ganzheitlichen Sichtweise erforscht.
Der Verkehr ist neben dem Energiesektor einer der größten Emittenten von Treibhausgasen, das heißt, wirksame Klimaschutzstrategien müssen eine rasche Dekarbonisierung im Verkehrssektor anstreben. Hierzu gehört die technologische Umstellung auf Elektromotoren in Verbindung mit einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs mit einer Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel und aktive Mobilität (Fahrradnutzung). In urbanen Räumen verspricht die aktive Mobilität (u.a. Fahrradfahren) ein großes Potenzial, das durch entsprechende Stadtplanungsstrategien freigesetzt werden kann. Eine klimaneutrale Mobilität hängt jedoch auch entscheidend von Stromerzeugungstechnologien sowie deren Speichersystemen ab, da sowohl batteriebetriebene Fahrzeuge als auch Wasserstofffahrzeuge auf diesen Kerntechnologien aufbauen. In der Luftfahrt und im maritimen Bereich sind dagegen andere Energieträger wie synthetische Kraftstoffe notwendig.