Klimawirkung auf Gesundheit und Arbeitsfähigkeit des Menschen
Die globale Erwärmung führt in einigen Regionen der Erde zu extremen Temperaturen. Das zieht nicht nur Wasserknappheit, Dürren und Missernten nach sich, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Ein Forschungsteam der Berliner Charité untersucht die Folgen des Klimawandels auf afrikanische Landwirt*innen.
Der Mensch sollte eine konstante Körpertemperatur von etwa 37 Grad Celsius einhalten, um gesundheitlich fit und aktiv zu sein.
In Subsahara-Afrika führt die durch den Klimawandel hervorgerufene übermäßige Hitze bereits jetzt zu einem alarmierenden Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung. In begrenztem Maße kann der menschliche Körper einer Überhitzung entgegensteuern, zum Beispiel indem er die Schweißrate erhöht. Diese Reaktionen können den Organismus jedoch stark belasten – insbesondere in Kombination mit intensiver körperlicher Arbeit, beispielsweise bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten im Freien. Eine solche Belastung kann als unangenehm empfunden werden, jedoch bei längerer Hitzeeinwirkung zu Erschöpfungszuständen, Hitzschlag oder sogar zum Tod führen.

Bild: Martina Maggioni
Im Rahmen eines DFG-Projektes untersuchen Wissenschaftler*innen des Forschungsprojekts „Climate change, heat stress and their impact on health and work capacity“ unter der Leitung von Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga an der Charité – Universitätsmedizin Berlin den Hitzestress der Landwirt*innen in Subsahara-Afrika. Sie erforschen, welche Auswirkungen die fortschreitende globale Erwärmung auf die Produktivität der Landwirt*innen hat, um daraus Empfehlungen für Gegenmaßnahmen ableiten zu können. Gerade längere Hitzephasen werden zur gesundheitlichen Bedrohung, weil der Körper auch nachts mit dem Wärmemanagement zu tun hat und Erholungsphasen ausbleiben. Das bedeutet, die Landwirt*innen müssen entweder ihre stündliche Arbeitskapazität erheblich reduzieren und die Arbeit auf kühlere Tages- und Nachtperioden verlagern oder es müssen technische Lösungen für Innenarbeitsplätze, wie Klimaanlagen, gefunden werden. Da der größte Teil der täglichen Arbeitsbelastung in Subsahara-Afrika in der manuellen Subsistenzlandwirtschaft liegt, würde eine Verringerung der Produktivität durch den Klimawandel mehrere zusätzliche schwerwiegende wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Probleme mit sich bringen.