Einstein-Zentrum Klimawandel (in Planung)
In der zweijährigen Vorbereitungsphase liegt der Fokus auf den Themen Bauen, Verkehr, Mobilität und Gesundheit. Bereits 2021 angestoßene Projekte werden fortgeführt, neue zur Stärkung der inter- sowie transdisziplinären Klimaforschung initiiert.
Einstein-Zentren bieten Spitzenforschungs-Verbünden in Berlin die Möglichkeit, institutionsübergreifende Forschungs- und Lehrnetzwerke zu etablieren und international sichtbar zu machen. Für das geplante Einstein Center Climate Change and Public Policy of Human Settlements (ECCC) fördert die Einstein Stiftung Berlin ein zweijähriges Vorbereitungsmodul (2022-2023).
Das ECCC hat zum Ziel, das einzigartige Potenzial der Metropolregion Berlin-Brandenburg, ihrer Hochschullandschaft und der Vielfalt außeruniversitärer Institute und Akteur*innen zu nutzen und gemeinsam für konkrete Klimaschutzprojekte weiterzuentwickeln. Dabei arbeiten sonst voneinander getrennte Disziplinen zusammen, um über das Mittel der Public Policy die Weichen für die notwendige Transformation für Klimaschutz und die Anpassung an die Klimakrise zu stellen.
Es integriert u.a. Politikwissenschaften, Ökonomie, Soziologie, Psychologie, Verkehrs- und Stadtplanung sowie Ingenieurwesen, aber auch Medizin, Kunst und Design und stärkt damit einen transdisziplinär angelegten Wissensaustausch. Stakeholder sollen systematisch angesprochen und eingebunden werden, um Forschung durch verschiedene Beteiligungsprozesse, z.B. Co-Design oder Co-Produktion, zu bereichern sowie integrativer zu gestalten.
Gleichzeitig soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz, Big Data und Analytik vorangetrieben werden. Dies wird mit systemischen Governanceansätzen kombiniert, die politische Entscheidungsträger*innen, Stadtplaner*innen und Bürger*innen gleichermaßen einbeziehen.
Das Konzept des ECCC verfolgt einen dreiteiligen Ansatz, bei dem parallel i) Governancefragen, ii) Transformationspfade und iii) neue technologische und methodische Werkzeuge untersucht werden.

Bild: Grafik aus dem ECCC Antrag, übersetzt (Vorbereitungsmodul)
Der Bereich Governance beinhaltet die Analyse von Akteur*innen, Konflikten, Institutionen und Fragen der Legitimität. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie Institutionen gestaltet sein müssen, um den Klimaschutz zu unterstützen. Im Bereich der Transformationspfade wird mit der Erforschung von Ansätzen im Verkehrs- und Gebäudesektor begonnen. Ziel ist es, wirksame Maßnahmen zur Abschwächung der Klimakrise und zur Anpassung an diese zu ermitteln und korrespondierende Entscheidungsprozesse zu identifizieren. Im Bereich neuer Werkzeuge werden innovative Methoden und Technologien für Entscheidungsträger*innen und Planer*innen bereitgestellt, die insbesondere Big Data und künstliche Intelligenz optimal nutzen. Alle Forschungsarbeiten werden sich konkret auf Berlin und Brandenburg beziehen, zielen aber auch darauf ab, Ergebnisse, Erkenntnisse und Werkzeuge zu liefern, die verallgemeinert werden können und für andere Städte und Regionen weltweit gleichermaßen nützlich sind.
Das ECCC basiert auf einem Verbund der Technischen Universität Berlin, der Universität der Künste Berlin, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Universität Potsdam und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Seit Herbst 2021 koordinieren die Mitglieder des Executive Boards den weiteren Antragsprozess und verantworten darüber die Aufbauphase des ECCC:
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- Prof. Dr. Felix Sebastian Creutzig, Leiter der Arbeitsgruppe Landnutzung, Infrastruktur und Transport am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change und Professor an der Technischen Universität Berlin
- Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Leiter des Fachgebiets Ökonomie des Klimawandels, TU Berlin, und Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change
- Prof. Dr. med. Hanns-Christian Gunga, Leiter der Arbeitsgruppe Weltraummedizin und extreme Umgebungen, Charité-Universitätsmedizin Berlin
- Prof. Timothée Ingen-Housz, Professor für Dramaturgie und Gestaltung Audiovisueller Kommunikation, Universität der Künste Berlin
- Prof. Dr. Sabine Kuhlmann, Lehrstuhl für Politikwissenschaften, Verwaltung und Organisation, Universität Potsdam
- Prof. Dr. Kai Nagel, Leiter des Fachgebiets Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik, Technische Universität Berlin
- Dr. Oliver Opatz, Arbeitsgruppe Weltraummedizin und extreme Umgebungen, Charité-Universitätsmedizin Berlin
- Prof. Dr. Fabian Schuppert, Lehrstuhl für Politische Theorie, Universität Potsdam
Bis Juni 2023 soll ein Vollantrag für das neue Einstein-Zentrum bei der Einstein Stiftung Berlin eingereicht werden.
Weiterhin beteiligt sind assoziierte Partner*innen aus der Region Berlin-Brandenburg und international führende Partnerinstitutionen, u.a. die Princeton School of Public and International Affairs. Das ECCC ist eng angebunden an das Klimaforschungs- und Transfernetzwerk Climate Change Center Berlin Brandenburg.