Die Wissenschaftler:innen erheben dafür neue Daten durch Befragungen von Menschen vor Ort zum Beispiel in Kitas sowie durch Workshops und Interviews mit Expert:innen aus Bereichen wie Forschung, Politik oder Verkehrsdienstleistung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Angaben zu Mobilitätsmustern, genutzten Verkehrsmitteln, Mobilitätsbedürfnissen und -einschränkungen sowie auf der Wahrnehmung bestehender Mobilitätsdienstleistungen und -infrastruktur. Die tatsächlich erlebten geschlechtsspezifischen Bedürfnisse und Muster von Frauen und marginalisierter Gruppen in Berlin werden vielschichtig erfasst. Auch wenn beispielsweise Verkehrsinfrastruktur wie Radwege oder Busse im ÖPNV, als geschlechtsneutral angesehen werden, erleben Männer und Frauen dieselbe Struktur unterschiedlich. Deshalb verfolgen wir einen ethnografischen Ansatz und stellen die Perspektive dieser Personen in den Vordergrund. Dabei werden ihre gelebten Erfahrungen zu primären Datenquellen. Das Projekt ist wichtig, weil Mobilität in Berlin aktuell ein umstrittenes Thema ist: Es betrifft den Raum, die Ethik von Nachhaltigkeit und Klimawandel ebenso wie die Zukunft der Mobilität. Mit unserer Arbeit stellen wir sicher, dass die Stimmen von Frauen, die oft nicht präsent sind, gestärkt und berücksichtigt werden. Intersektionalität ist für uns ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Daher werden für das Projekt auch die Erfahrungen von zum Beispiel chronisch Kranken oder People of Color untersucht. Wir möchten verstehen, wie sie Mobilitätsoptionen, Sicherheit und Komfort sowie die Wirtschaftlichkeit von Mobilität wahrnehmen.“