Wandel des Ernährungssystems – klimafreundlich und inklusiv.
Landwirtschaft und Ernährung sind von hoher Klimarelevanz und haben erheblichen Einfluss auf Biodiversität, die Qualität des Grund- und Oberflächenwassers sowie die Bodengesundheit. Entlang der Wertschöpfungskette gibt es vielfältige soziale Probleme, wie Einkommen und Arbeitsbedingungen in der Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln, Gesundheit und in globaler Perspektive Herausforderungen bei der Erreichung der SDGs mit Bezug zu Ernährung.
Gleichzeitig wird Essen als „privat“ wahrgenommen. Was mit wem in welchem Umfeld verspeist wird, ist dabei stark sozial geprägt. Das Projekt „Social cohesion, food and health. Inclusive food system transitions“ greift diese Spannungsfelder auf und untersucht erstmals systematisch die Verbindung aus sozialem Zusammenhalt, Ernährungs- und Gesundheitsfragen. Dazu integriert das Projekt, das im Rahmen der Berlin University Alliance (BUA) gefördert wird, Perspektiven aus den Sozial- und Politikwissenschaften, der Ernährungs- und Innovationssystemforschung, der Lebensmitteltechnologie sowie den Medizin- und Ernährungswissenschaften. Unter der Koordination von Prof. Dr. Peter Feindt (Humboldt Universität zu Berlin), Prof. Dr. Klaus Jacob (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer (Technische Universität Berlin) kooperieren verschiedene Fachgebiete dieser drei Universitäten mit der Charité und dem Leibniz- Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ). Außerdem sind neben dem Innovationsnetzwerk Food Berlin verschiedene Praxisakteur*innen wie Senatsverwaltungen in Berlin, das Cluster Ernährungswirtschaft der Wirtschaftsförderung Brandenburg, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Gruppen, wie der Ernährungsrat Berlin, in das Projekt eingebunden.

Bild: fauxels von Pexels
Neben der theoretischen Konzeption des Nexus zwischen Ernährung, Gesundheit und sozialem Zusammenhalt, konzentriert sich das Projekt auf die Analyse von technischen, organisatorischen und sozialen Innovationen, die zur nachhaltigeren Gestaltung von Ernährungssystemen beitragen. Die Besonderheit liegt darin, Fragen des sozialen Zusammenhalts systematisch zu berücksichtigen, z.B.: Wie sozial ausgewogen ist der Zugang zu sicheren, gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln? Wie inklusiv sind Innovationen wie kommunale Ernährungsstrategiegen oder regionale Wertschöpfungsketten? Und was bedeutet die Ausdifferenzierung von Ernährungsstilen für soziale Identität und Zusammenhalt?
Das Projekt nimmt im Januar 2021 seine Arbeit auf und wird bis Oktober 2024 gefördert. Langfristig möchte das Projekt zur Etablierung eines künftigen Berlin Centre for Inclusive Food System Transitions beitragen.