CCC beteiligte sich als Kooperationspartner mit einem Meet-The-Scientist Format beim Berliner Klimatag
Das Climate Change Center Berlin Brandenburg (CCC) war erneut Kooperationspartner beim Berliner Klimatag. Fünf vom CCC geförderte inter- und transdisziplinäre Forschungsprojekte mit den Schwerpunkten Wärmewende, Klimabildung, Nachhaltiges und Inklusives Bauen sowie klimafreundliche Nachverdichtung präsentierten sich. Mit dabei waren Wissenschaftler*innen aus TU Berlin, FU Berlin, HU Berlin und von Climate Analytics

Bild: CCC
Der Klimatag, organisiert vom BUND Berlin, ist Berlins größte Veranstaltung zum Klimaschutz und verbindet ein spannendes Informations- und Gesprächsangebot mit einem riesigen Freizeitprogramm. In diesem Jahr waren ca. 80 Ausstellende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft dabei.
Als Schirmfrau der Veranstaltung begrüßte die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Clara Herrmann, das Publikum. Anschließend sprach Britta Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt, in einem Interview mit Publikumsgespräch über geplante und notwenige Klimaschutzmaßnahmen für Berlin.
Im Rahmen des „Meet-the-Scientist“ Formats führten unsere Wissenschaftler*innen viele inspirierende Gespräche mit den Besucher*innen. Der Berliner Klimatag bot auch in diesem Jahr wieder eine sehr gute Gelegenheit, um Forschungsprojekte einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen sowie einen gemeinsamen Wissenstransfer und Diskurs zu ermöglichen.
Diese fünf inter- als auch transdisziplinäre Forschungsprojekte (gefördert vom CCC) waren beim Berliner Klimatag dabei:
OPEN-HEAT-BE: Dekarbonisierungspfade für den Berliner Wärmesektor I Dr. Konstantin Löffler und Philipp Herpich, TU Berlin
Die aktuelle Energie- und Klimakrise stellt insbesondere den Wärmesektor vor große Herausforderungen. Der europäische Gaspreis stieg von 16€/MWh im März 2021 auf 227€/MWh im März 2022 (OECD 2022), was kurzzeitig zu einem Umdenken über die Zukunft der Wärmeversorgung geführt hat. In dem Projekt OPEN-HEAT-BE untersuchen wir mit unserem Open-Source Energiesystemmodell GENeSYS-MOD, wie eine 100% erneuerbaren Energiesystems mit Fokus auf den Wärmesektor in Berlin gestaltet werden kann.
Micro-Credential „Nachhaltiges und Inklusives Bauen“ I Prof. Jan Kratzer und Dr. Lubna Rashid, TU Berlin
Das Thema nachhaltiges und inklusives Bauen rückt immer stärker in den Mittelpunkt bei der Gestaltung von Lebemsräumen der Zukunft. Dieses trans- und interdisziplinäre Thema ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der nachhaltigen Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft, sondern trägt auch der sich stetig verändernden Sozialstrukturen Rechnung. Das Micro-Credential „Nachhaltiges und Inklusives Bauen“ (NIB) möchte junge qualifizierte Studierende interdisziplinär in den Themenbereichen Innovation und Entrepreneurship fachspezifisch qualifizieren. Es steht allen Studierenden im Masterbereich der Technischen Universität, Freien Universität und Humboldt Universität offen und wird zukünftig unter dem Dach der gemeinsamen Bemühungen im Bereich Entrepreneurship Science&Startups laufen.
Gamification for Climate Action I Justus Schöller, HU Berlin
Das Projekt "Gamification for Climate Action" verbindet Gamification und Place-Based Education als Ansätze fachbezogener Bildungsforschung an einem nonformalen Lernort, dem Schul-Umwelt- Zentrum Berlin-Mitte (SUZ). Ziel des Lernangebotes ist es, durch die digital gestützte aber lokal erfahrbare Auseinandersetzung mit Auswirkungen des Klimawandels in Berlin Interesse an Fragen zu Klimawandel, Klimafolgen und Kilmaschutz zu wecken und auf spielerisch- partizipative Weise an einem authentischen Lernort über das Thema Klimawandel und Climate Action zu lernen. Das digital-analoge Lernangebot wird mit Schüler:innen erprobt und wissenschaftlich evaluiert, entsprechend weiterentwickelt und schließlich als Angebot im SUZ verstetigt. Gamification for Climate Action soll zur nachhaltigen Förderung von Zukunftskompetenzen beitragen und die Klimabildung in Berlin voranbringen.
Schule als lokaler Klimaakteur im Kiez I Franziska Kaiser, FU Berlin, Barbara Obele, Junge Tüftler*innen
Die Herausforderungen unserer Zeit sind komplex und können erdrückend wirken. Leicht entsteht dabei ein Gefühl der Handlungsunfähigkeit. An diesem Punkt setzt das Projekt „Schule als lokaler Klimaakteur im Kiez“ an, indem es Schüler*innen mit Hilfe von „Citizen Science“-Ansätzen die Klimawissenschaften und ihre Erkenntnisse näherbringt. Die Schüler*innen lernen über die Arbeit mit der SenseBox den differenzierten Umgang mit Daten kennen und wie diese mittels verschiedener Programme visualisiert werden können. Ziel des Projektes ist es, an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis im lokalen, städtischen Kiez mittels eines partizipativen Bildungsansatzes die Transformation von akademischem Wissen zum Klimawandel hin zum nachhaltigen Handeln zu unterstützen.
Kann man klimafreundlich nachverdichten? I Dalia Kellou & Inga Menke, Climate Analytics
In dem Projekt "Klimawandelfolgen in Berlin" schauen wir exemplarisch, welche Auswirkungen zunehmende Hitze auf Berlin hat und wie die Stadt der Zukunft aussehen könnte. Dafür erstellen wir hochaufgelöste Modellierungen der Stadt unter verschiedenen Zukunftsszenarien und für verschiedene Temperatur Indikatoren der Klimawandelauswirkungen, mit Fokus auf Hitzestress. Zudem modellieren wir die Auswirkungen stadtplanerischer Anpassungsmaßnahmen auf Hitzestress- Indikatoren am Beispiel einer Nachverdichtung.